Nachfrage nach Kunststoffen und -Verarbeitung steigt
Fakuma profitiert von positiver Branchenentwicklung
Kunststoffe boomen. Doch nicht nur die Nachfrage steigt, sondern auch die Ansprüche an Material- und Verarbeitungsqualität. Moderne Lösungen für hochwertige Kunststoffverarbeitung zeigt die Fakuma – Internationale Fachmesse für Kunststoffverarbeitung vom 16. bis 20. Oktober 2018 in Friedrichshafen.
Gute Stimmung, steigende Nachfrage
Die Stimmung unter den europäischen Kunststoff- und Gummimaschinenbauern ist ausgezeichnet. Seit 2009 legte die Produktion auf geschätzte 15,3 Mrd. Euro zu, was einem Anstieg von 99 Prozent innerhalb der letzten acht Jahre entspricht. Im Jahr 2017 wuchs die Produktion der im Dachverband Euromap organisierten Branche mit sieben Prozent sogar überdurchschnittlich. Kein Wunder, dass es den Kunststoffverarbeitern gut geht, denn diese werden nicht nur in Automotive und Verpackungstechnik immer häufiger, effizienter und variantenreicher eingesetzt. Die Fakuma zeigt auch Anwendungsmöglichkeiten im Bausektor. So hat BASF jüngst die Produktionskapazitäten für das als Dämmmaterial eingesetzte „Neopor“ um 40.000 Tonnen im Jahr erhöht. Der graue Nachfolger des klassischen Styropors ist leichter und effizienter als sein weißer Vorgänger.
Neue Materialien, High-Tech-Verarbeitung
Aber nicht nur die neusten Materialien und ihre Anwendungsmöglichkeiten werden in Friedrichshafen vorgestellt. Der gleichzeitig steigende Anspruch an immer höhere Leistungsfähigkeit und beste Qualität fordert ständige Innovationsbereitschaft und neue Entwicklungen. Ob Spritzgießen oder Extrudieren, ob thermisches Umformen, Schäumen oder 3D-Printing – beim exklusiven Branchentreff präsentieren Rohstofferzeuger, Maschinenbauer und Hersteller von technischen Teilen, was sie an Innovationen entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu bieten haben. Zahlreiche Aussteller nutzen die international immer bekannter werdende Fachmesse, um ihre Neuheiten erstmals einem breiten Publikum vorzustellen. Ein Ende des Erfolgs der Branche (und der die Branche abbildenden Fakuma) ist nicht abzusehen. Aufgrund der weiterhin vollen Auftragsbücher rechnet Euromap in diesem Jahr mit einem Umsatzwachstum von zwei Prozent. Die Investitionsbereitschaft in neue Maschinen und Systeme bleibt hoch, was sich auf die Lieferzeiten von Materialien und Maschinen auswirkt. Gleichzeitig wird das stetige Wachstum auch vom Fachkräftemangel gebremst. „Dieser Fakt dürfte allerdings den auf der Fakuma gezeigten Lösungen für die Automatisierung Auftrieb geben“, analysiert Projektleiterin der Fakuma, Annemarie Schur.
Kunststoffe gehen weltweit gut
Kunststoff ist schon längst kein deutsches oder europäisches Geschäft mehr. Das zeigt sich an den weit anreisenden Fachbesuchern, die der Branchenevent in den letzten Jahren zu verzeichnen hat. Fachbesucher, Experten und Entscheider kamen zur vergangenen Veranstaltung 2017 aus mehr als 120 Ländern. Dem Ruf der etwa 1900 Aussteller folgten 48.375 Experten ins Dreiländereck Deutschland, Österreich und Schweiz an den Bodensee. Tendenz steigend. Neben zahlreichen Teilnehmern aus Deutschland und Europa, steigt vor allem der Anteil aus dem asiatischen Raum. Die Asiaten sind auch die Profiteure des internationalen Branchenwachstums. Dabei gewannen laut Euromap insbesondere die chinesischen Wettbewerber an Stärke. 2017 produzierten sie bereits Maschinen und Anlagen im Wert von 11,1 Mrd. Euro und lagen damit um 180 Prozentpunkte höher als noch im Jahr 2009.