21. Oktober 2024

Die Fakuma 2024 war einmal mehr ein Familienfest für den Kunststoff

Fakuma Internationale Fachmesse für Kunststoffverarbeitung Fakuma 2024 06 scaled 1 uai

Mit großem Erfolg ist die 29. Fakuma, internationale Fachmesse für Kunststoffverarbeitung, in Friedrichshafen über die Bühne gegangen. 1.639 Aussteller zeigten vom 15. bis 19. Oktober 2024 in zwölf nahezu vollen Hallen und fast ausgebuchten Foyers ihre Neuheiten in Sachen Effizienz, Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft. Ein lebendiges Messegeschehen, intensive Gespräche und viele Programmhighlights prägten die fünf Messetage am Bodensee.

„Endlich ist es wieder soweit“, freute sich Dr. Christoph Schumacher, Bereichsleiter Global Marketing bei Arburg über die Fakuma 2024. „Das ist für uns wie Nachhausekommen.“ Auch Michael Wittmann, Inhaber und Geschäftsführer der Wittmann-Gruppe, war hochzufrieden: „Wir freuen uns, wieder hier zu sein. Die Fakuma ist traditionell die Messe, auf der wir intensive Gespräche führen und neue Ideen entwickeln. Der persönliche Austausch und das praktische Erleben sind in diesem Jahr besonders wichtig.“ Einen vollen Stand und intensive Kundengespräche gab es auch bei Technotrans Solutions, Fakuma-Aussteller der ersten Stunde. „Wir sind von der Fakuma überzeugt, weil sie uns immer wieder durch den hohen Praxisbezug begeistert“, bestätigte Geschäftsführer Nico Küls. Und auch bei Engel Austria herrschte beste Stimmung: „Wie jedes Jahr freuen wir uns auch diesmal auf der Fakuma zu sein und über die vielen tollen Messegespräche“, so CTO Dr. Gerhard Dimmler, der begeistert den hohen Besucherandrang schon am ersten Messetag lobte. Dr. Ralf Düssel, Head of Sustainability bei EVONIK und Vorstandssitzender bei Plastics Europe Deutschland, hat „klasse, tolle und optimistische Eindrücke von der Fakuma gewonnen“, resümiert er erfreut.
Die Fakuma wird zunehmend international. Mit einem Auslandanteil von 47,5 Prozent (Vorjahr: 44,0 Prozent) hat das diesjährige Messeevent für die Branche der Kunststoffverarbeitung erneut eine weltweit hohe Stellung inne. Von den insgesamt 1.639 Ausstellern (+3 gegenüber 2023) waren 778 aus vielen Ländern angereist – darunter 170 Firmen aus China, 142 aus Italien, 81 aus der Schweiz, 77 aus Österreich und 51 aus der Türkei. Bei Herstellern und Anwendern stehen die Themen Effizienzsteigerung, Prozessstabilität, Reproduzierbarkeit und Rüstzeitenminimierung ganz oben auf der Agenda. Deshalb justieren Kunststoffverarbeiter alle denkbaren Stellschrauben mit technischen und organisatorischen Maßnahmen sowie durch Investitionen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Denn sie sind dazu gezwungen, noch wirtschaftlicher zu produzieren.

Round-Table-Diskussion: Digitalisierung ist top!

Der hochspezialisierten Experten-Community wurden in diesem Jahr viele attraktive Highlights im Rahmen des Messeprogramms geboten. Zunächst fand die zweite Auflage des „Round Table zur Fakuma“ am Nachmittag des ersten Messetages statt, diesmal unter der Überschrift „Digitalisierung – Top oder Flop?“ Zur ausgewählten Expertenrunde gehörten Prof. Dr. Michael Braungart, Gründer und wissenschaftlicher Geschäftsführer von BRAUNGART EPEA, Miranda Burtscher, Head of Corporate Operations Controlling bei ALPLA, Guido Frohnhaus, Geschäftsführer Technik bei Arburg, Prof. Dr.-Ing. Hans-Josef Endres vom Institut für Kunststoff- und Kreislauftechnik der Leibniz Universität Hannover sowie Prof. Dr.-Ing. Thomas Seul von der Hochschule Schmalkalden. Die Diskutanten haben unter der Moderation von Dipl.-Ing. Markus Lüling, Chefredakteur K-Profi, beleuchtet, inwieweit die Digitalisierung in den Bereichen Nachhaltigkeit und Fachkräftemangel Lösungen bietet. Das klare Fazit der prominenten Runde: Digitalisierung ist top! Sie ist Notwendigkeit! Sie ist ein Werkzeug in Richtung Effektivität, und aus der Effektivität folgt mehr Effizienz, betonte Thomas Seul. Es gebe genügend Beispiele aus vielen Bereichen, dass Digitalisierung uns weitergebracht hat. Ebenfalls für „Top“ plädierte Hans-Josef Endres, denn Digitalisierung bietet viele Chancen und konkrete Erleichterungen in der gesamten Prozesskette. Beispielsweise, um Material transparent zu machen, indem Materialdaten gesammelt und genutzt werden, um Stoffe wiederverwenden zu können. Michael Braungart betonte, dass erst die Digitalisierung die Voraussetzung für Kreisläufe schaffe. Allerdings dürfe nicht „das Absurde“ digitalisiert werden. „Man darf nicht auf das Falsche aufsetzen“, so Braungart. „Immer zuerst schauen, was wir digitalisieren“. Hierin war sich die Runde einig: Abläufe zuerst vereinfachen und verbessern und dann digitalisieren. Nur so sei Digitalisierung auch sinnvoll und wirksam. Auf ein Handlungsfeld wies Miranda Burtscher hin: Digitalisierung bedeute auch viele Daten, die die Nutzung entsprechender Analysetools erfordern. Hierfür seien allerdings die Schnittstellen zunächst zu einer einheitlichen Sprache zu bringen, sonst scheitere die Vernetzung.

Nachwuchsgewinnung am Karriere-Freitag

Das besondere Highlight war in diesem Jahr der „Karriere-Freitag“: Messeveranstalter, Ausstellerbeirat und Aussteller hatten zusammen eine Kampagne für Schüler, Studenten und Berufseinsteiger unter dem Motto „Mold your dreams, mold your future“ organisiert. Ziel war es, junge Menschen über Karrieremöglichkeiten in der Kunststoffbranche zu informieren und zugleich Wissen über Kunststoff zu vermitteln. Die Kampagne fand überaus großen Anklang – viele Aussteller organisierten Fahrmöglichkeiten, Aktionen, Touren über die Messestände sowie Einblicke hinter die Kulissen der Kunststoffverarbeitung. Über 400 junge Interessierte haben diese Chance wahrgenommen und sich den unterschiedlichen Guided Tours angeschlossen. „Der Karriere-Freitag war ein Highlight in der Messegeschichte der Fakuma“, sagte Dr. Christoph Schumacher begeistert. Auch Michael Wittmann lobte die Initiative: „Das war eine tolle Chance für junge Menschen, unsere Branche kennenzulernen.“

Allseits ein positives Fazit: Es geht optimistisch in die Zukunft!

„Die Fakuma 2024 war wieder ein tolles Familienfest für den Kunststoff“, fasst Bettina Schall, Geschäftsführerin des Messeveranstalters P. E. Schall, die erfolgreichen fünf Messetage in Friedrichshafen zusammen, zu denen 36.675 Besucher angereist waren. „Schon zur Eröffnungs-Pressekonferenz hat uns Prof. Dr. Michael Braungart mit seinem Ansatz ‚alles ist Nährstoff“ in hohem Maße inspiriert. Es folgten viele Gespräche und Zusammenkünfte in sehr gut besuchten Messehallen und Konferenzräumen. Die Start-up-Area freute sich über ein reges Interesse an den Messeständen. Und das Fachforum war einmal mehr ein zentraler Treffpunkt für die Experten-Community, um vertiefte Fachinformationen einzuholen.“ Bettina Schall schaut für die Branche optimistisch in die Zukunft. „Auch wenn die gegenwärtige Lage eingetrübt ist und viele hochkomplexe Problemlagen gleichzeitig zu bewältigen sind, ist diese geballte Innovationskraft, die auf der Fakuma 2024 zu erleben war, ein gutes Zeichen dafür, dass wir die Handlungsfelder beherzt und zuversichtlich angehen“, meint die Messechefin. „Die zurückliegenden Messetage haben dazu beigetragen, konstruktive Ansätze Schritt für Schritt umsetzbar zu machen. Allen Ausstellern und Besuchern danke ich für ihren konkreten Beitrag dazu und für Ihre Teilnahme. Schon heute sind alle Branchenbeteiligten sehr herzlich zur 30. Fakuma vom 12. bis 16. Oktober 2026 nach Friedrichshafen eingeladen!“

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62 Jahre Messen für Märkte – Das Erfolgsrezept der Schall-Messen

Mit den international anerkannten Fachmessen für Qualitätssicherung (Control), optische Technologien, Komponenten und Systeme (Optatec), Stanztechnik (Stanztec), Produktions- und Montageautomatisierung (Motek), Klebtechnologie (Bondexpo), Kunststoffverarbeitung (Fakuma) sowie Blechbearbeitung (Blechexpo) und Fügetechnologie (Schweisstec) hat Schall erfolgreiche Business-Plattformen entwickelt. Daraus entstanden in verschiedenen Branchen ganz neue Märkte, deren Protagonisten sich durch eine hohe Innovationskraft, umfassende Systemkompetenz und praxisgerechte Anwendungslösungen auszeichnen.