Round-Table-Diskussion „Digitalisierung – Top oder Flop? Welche Tools der Kunststoffindustrie wirklich helfen“
Die Diskussionsrunde soll erörtern, wie weit die Digitalisierung in der Branche vorangeschritten ist und welche Potenziale weiterhin ungenutzt sind. Sie soll auch Beiträge der Digitalisierung zur Lösung von Herausforderungen der Branche ermitteln – Effizienz, Nachhaltigkeit und Fachkräftemangel.
Digitale Tools können die Kunststoff-Kreislaufwirtschaft wesentlich unterstützen. Welche konkreten Impulse und Ideen gibt es bereits? Welche Voraussetzungen fehlen für einen echten Durchbruch?
In der modernen Kunststoffverarbeitung ist die Digitalisierung oftmals im Alltag angekommen. Welche digitalen Methoden machen produktionsrelevante Daten jetzt konkret nutzbar? Welche Rolle spielen KI-basierte Auswertungen und KI-unterstützte Methoden in Simulation, Produktion und Prozessoptimierung?
Letztlich ermöglicht eine durchgehende Digitalisierung eine komplette Transparenz der Produktionsabläufe und Stoffkreisläufe. Welche konkreten Daten und Erkenntnisse sind wertvoll zur Unterstützung der Ziele Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und Effizienz?
Die Veranstaltung findet am
15. Oktober 2024, 16.00 Uhr im Konferenz-Zentrum Ost, Raum Berlin statt.
Dauer ca. 1 Std. mit anschließendem Get-together.
Moderation:
Dipl.-Ing. Markus Lüling, Geschäftsführer Kunststoff-Profi
Verlag und Chefredakteur der Fachmagazine K-PROFI und K-AKTUELL
Die hochkarätigen Gäste der Diskussionsrunde sind:
Prof. Dr. Michael Braungart, Gründer und wissenschaftlicher Geschäftsführer von BRAUNGART EPEA, Hamburg
Sein Teaser:
Was reizt Sie am Podium mit Kunststoffverarbeitern, Recyclingtechnikern und Maschinenbauern?
Wenn man Neues machen will, braucht man dafür Verlässlichkeit und Vertrauen und muss hierfür Kooperationspartner finden. Dafür ist die Fakuma eine ideale Plattform.
Welche Voraussetzungen fehlen für einen echten Durchbruch der Kreislaufwirtschaft? Kann die Digitalisierung retten, was im Analogen nicht funktioniert?
Die Digitalisierung macht eine echte Kreislaufwirtschaft überhaupt erst möglich, denn durch sie kann der Abfallbegriff abgeschafft werden, da so sowohl die Zusammensetzung als auch der Verbleib von Materialien jederzeit nachvollziehbar sind. Daher ist es nur eine Frage der Zeit, wann sich die Kreislaufwirtschaft durchsetzen wird.
Prof. Dr.-Ing. Thomas Seul, Professor für Fertigungstechnik und Werkzeugkonstruktion, Hochschule Schmalkalden
Sein Teaser:
Was reizt Sie am Podium mit Kreislaufwissenschaftlern, Kunststoffverarbeitern und Maschinenbauern?
Es gibt zu viele Insellösungen. Die Schnittstellenprobleme sind daher häufig problematischer als die Bearbeitung der eigentlichen Aufgabe. Das verkompliziert die praktische Umsetzung digitaler Prozesse. Eine übergreifende Standardisierung über alle an der Kunststoffverarbeitung beteiligten Branchen ist hier zwingend notwendig.
Welche konkreten Erkenntnisse aus Produktionsdaten unterstützen Wirtschaftlichkeit und Effizienz in der Kunststoffverarbeitung am meisten?
Die Digitalisierung bietet die Chance das Große und Ganze zu strukturieren und zu ordnen, also Daten greifbar zu machen, wenn wir Menschen dazu kognitiv nicht mehr in der Lage sind. Das ist notwendig, um komplexe, immer wiederkehrende aber auch sehr schnell ablaufende Prozesse detailliert zu erfassen – oder auch um zu Prozesse zu simulieren. Die Digitalisierung in der Produktion bietet also Freiräume für die Kreativität des Menschen und ermöglicht es ihm zudem gefahrlos an Grenzen zu gehen und verschiedene Szenarien durchzuspielen. Das ist großartig!
Guido Frohnhaus, Geschäftsführer TECHNIK ARBURG GmbH + Co KG
Sein Teaser:
Was reizt Sie am Podium mit Wissenschaftlern, Recyclingtechnikern und Kunststoffverarbeitern?
Die Fakuma als hochgeschätzte „Arbeitsmesse“ bietet das perfekte Forum, um das Schlüsselthema Digitalisierung mit Experten unterschiedlicher Bereiche intensiv und praxisnah zu diskutieren. Hier können wir übergreifend alle Aspekte beleuchten, Erfahrungen austauschen, Kompetenzen bündeln, Impulse erzeugen und neue Ideen gewinnen.
Was ist für Sie das größte ungenutzte Potenzial der Digitalisierung für Kunststoffverarbeiter?
Kunststoffverarbeiter können mit digital vernetzten Maschinen und Anlagen wertvolle Zeit und bares Geld sparen – indem sie z.B. „smarte“ Steuerungsfunktionen, Cloud-Anwendungen und KI-Tools nutzen. Im Hinblick auf den Fachkräftemangel und immer komplexere Anwendungen ermöglichen diese ein einfaches und sicheres Bedienen der Anlagen und eine hohe Prozessstabilität, z.B. bei der Rezyklatverarbeitung. Wichtig ist nicht, möglichst viele Daten zu sammeln, sondern genau diejenigen, die den eigenen Spritzgießbetrieb effizienter und damit nachhaltig erfolgreich und zukunftsfähig machen.